Elfenbeinturm

Im schlanken Turm aus Elfenbein
glaubt ihr, fast göttergleich zu sein.
Das Volk steht sprachlos da und staunt,
was ihr von dort heraus posaunt.

In selbstgerechter Herrlichkeit.
In purer Selbstzufriedenheit.
Es dringt nichts vom realen Sein
in eure Traumgemächer ein.

Ein Turm, der einer Insel gleicht,
gut abgeschirmt und unerreicht.
Ihr macht, das sich die Sehnsucht stillt,
orakelt euer Spiegelbild.

Schmort selbstverliebt im eignen Saft.
Glaubt gar, ihr hättet Wunderkraft.
Doch, wie ihr dort die Zeit verpennt,
da bröckelt schnell das Fundament.

Es mag ja sein, auf solchen Schock
hat niemand von euch wirklich Bock.
Jedoch bei dem, was ihr so treibt,
ahnt mancher, was am Ende bleibt.